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Früher: Körperliche Bestrafung durch Eltern erlaubt?

Vor November 2000 war es Eltern in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, ihre Kinder körperlich zu bestrafen. Diese Regelung ergab sich aus den alten Fassungen der §§ 1626 und 1631 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB). Allerdings waren auch damals quälerische, gesundheitsschädliche oder demütigende Strafen verboten. Eltern mussten stets den konkreten Anlass, das Alter und die körperliche Verfassung des Kindes berücksichtigen.

Heute: Keine Prügelstrafe mehr!

Seit November 2000 ist das Gesetz eindeutig: Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. § 1631 Absatz 2 BGB besagt klar und deutlich: „Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ Das bedeutet, dass jegliche Form der körperlichen Bestrafung verboten ist.

Was bedeutet das in der Praxis?

Trotz des klaren Wortlauts gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, wie das Gesetz heute anzuwenden ist:

1. Striktes Verbot:

Diese Ansicht lehnt jede Form der körperlichen und seelischen Bestrafung ab. Erlaubt sind nur Ermahnungen, das Kürzen von Taschengeld oder Fernsehverbot.

2. Leichte körperliche Strafen erlaubt?:

Eine andere Meinung hält „leichte“ Körperstrafen für zulässig und argumentiert, dass der Gesetzgeber zu stark in das Elternrecht eingreift. Diese Meinung ist jedoch umstritten.

3. Hilfe statt Strafe:

Eine vermittelnde Position fordert, dass Eltern wegen leichter körperlicher Züchtigungen nicht strafrechtlich verfolgt werden sollen. Es wird vorgeschlagen, einen persönlichen Strafausschließungsgrund zu schaffen, wenn eine maßvolle Züchtigung aus erzieherischen Gründen erfolgt.

Was passiert bei Verstößen?

Sollten Eltern trotz des Verbots ihre Kinder körperlich bestrafen, drohen straf- und zivilrechtliche Konsequenzen. Das Familiengericht kann Maßnahmen zum Schutz des Kindeswohls anordnen. Zudem können Kinder Schadensersatzansprüche geltend machen, wenn sie durch verbotene Maßnahmen verletzt werden.

Fazit: Gewaltfreie Erziehung ist der Weg

Die elterliche Züchtigung ist in Deutschland seit dem Jahr 2000 klar verboten. Eltern sollten auf gewaltfreie Erziehungsmethoden setzen und sich bewusst sein, dass körperliche Bestrafungen rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können.

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