Trunkenheit und Autofahren vertragen sich nicht – und doch kommt es immer wieder vor, dass Menschen sich mit Alkohol ans Steuer setzen. Die rechtlichen Konsequenzen bei Alkoholeinfluss im Verkehr sind in Deutschland streng geregelt. Sie reichen von Bußgeld über Führerscheinentzug bis hin zur strafrechtlichen Verurteilung.
Trunkenheit am Steuer – ab wann wird es strafrechtlich relevant?
Gemäß § 316 StGB macht sich strafbar, wer infolge von Trunkenheit am Steuer nicht mehr in der Lage ist, ein Fahrzeug sicher zu führen. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes abstraktes Gefährdungsdelikt – es muss also kein Unfall passieren, um sich strafbar zu machen.
Auch wenn die Voraussetzungen für eine Straftat nicht erfüllt sind, kann Fahren unter Alkoholeinfluss bereits eine Ordnungswidrigkeit darstellen – mit ebenfalls deutlichen Konsequenzen.
Promillegrenzen und Trunkenheit am Steuer: Was gilt ab welchem Wert?
Die rechtlichen Schwellenwerte rund um Trunkenheit im Verkehr sind klar definiert:
- Ab 0,3 Promille:
→ Mögliche Straftat bei Ausfallerscheinungen (z. B. Schlangenlinien, Unfall) - Ab 0,5 Promille:
→ Ordnungswidrigkeit nach § 24a StVG
▪ 500 € Bußgeld
▪ 1 Monat Fahrverbot
▪ 2 Punkte in Flensburg - Ab 1,1 Promille:
→ Absolute Fahruntüchtigkeit – Trunkenheit am Steuer führt automatisch zur Straftat
Rechtsfolgen bei Trunkenheit im Straßenverkehr
Die rechtlichen Konsequenzen bei Fahren unter Alkoholeinfluss sind abhängig vom Promillewert, dem Fahrverhalten und dem Einzelfall:
- Geldstrafe (in Tagessätzen, abhängig vom Einkommen)
- Entziehung der Fahrerlaubnis mit Sperrfrist
- Punkte im Fahreignungsregister
- Freiheitsstrafe, in schweren Fällen – auch auf Bewährung möglich
- Bußgeld und Fahrverbot bei Ordnungswidrigkeit
Trunkenheit am Steuer und Unfall: Zivil- und Versicherungsfolgen
Kommt es zu einem Unfall unter Alkoholeinfluss, steigen die Risiken erheblich:
- Regressforderungen durch die Kfz-Haftpflichtversicherung
- Kürzung oder Verweigerung der Kaskoleistungen
- Schadensersatzforderungen der Unfallgegner
Ein Unfall unter Alkoholeinfluss kann also nicht nur strafrechtlich, sondern auch wirtschaftlich existenzbedrohend sein.
Richtiges Verhalten bei Verdacht auf Trunkenheit am Steuer
Wenn der Vorwurf der Trunkenheit im Raum steht:
- Keine Aussagen zur Sache machen
- Ruhe bewahren und anwaltliche Hilfe einholen
- Nichts unterschreiben oder bestätigen, ohne rechtlichen Beistand
- Schon kleine Fehler im Ermittlungsverfahren können schwerwiegende Folgen haben
Fazit: Trunkenheit am Steuer wird hart sanktioniert
Ob 0,5 oder 1,1 Promille – Alkohol am Steuer ist keine Bagatelle. Die rechtlichen Folgen reichen von Bußgeld bis Führerscheinentzug und können weit über das Strafrecht hinausgehen. Bei entsprechenden Vorwürfen sollte schnell reagiert und professioneller Rechtsrat eingeholt werden.
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