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Die Videoüberwachung am Arbeitsplatz ist ein Thema, das viele Arbeitgeber beschäftigt. Gerade bei einem Verdacht auf Verstoß gegen betriebliche Richtlinien scheint die Kamera eine praktische Lösung zu sein. Doch was ist eigentlich erlaubt? Welche rechtlichen Vorgaben gelten und welche Rechte haben die Mitarbeiter?

Transparenz ist Pflicht

Zunächst einmal gilt: Videoüberwachung darf nur unter bestimmten Bedingungen eingesetzt werden. Als Arbeitgeber musst du deine Mitarbeiter transparent informieren – das kann durch gut sichtbare Schilder oder schriftliche Mitteilungen erfolgen. Deine Mitarbeiter müssen wissen, dass eine Überwachung stattfindet. Dies dient dem Schutz des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung.

Berechtigtes Interesse und Verhältnismäßigkeit

Eine Überwachung darf nur dann stattfinden, wenn du als Arbeitgeber ein berechtigtes Interesse nachweisen kannst. Typische Gründe sind der Schutz von Eigentum, die Sicherheit im Betrieb oder das Aufdecken von Straftaten. Dabei ist es wichtig, immer die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Eine flächendeckende, dauerhafte Überwachung ist in der Regel unverhältnismäßig, es sei denn, es liegen besondere Umstände vor.

Verdeckte Videoüberwachung: Nur im Ausnahmefall

Noch kritischer ist die verdeckte Videoüberwachung. Diese darf nur durchgeführt werden, wenn ein konkreter Verdacht auf eine Straftat oder schwere Pflichtverletzung besteht. Vorher müssen alle anderen milderen Maßnahmen ausgeschöpft sein. Zudem darf die verdeckte Überwachung nur zeitlich begrenzt stattfinden.

Keine Überwachung in privaten Räumen

Wichtig: Pausenräume, Umkleiden oder Toiletten sind tabu! Hier ist jegliche Überwachung untersagt, da sie unverhältnismäßig in die Privatsphäre der Mitarbeiter eingreifen würde.

Aktuelles Urteil stärkt Arbeitgeber

Ein spannendes Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom Juni 2023 gibt Arbeitgebern mehr Sicherheit: Videoaufnahmen aus einer offenen Überwachung dürfen auch in Kündigungsschutzprozessen verwendet werden, selbst wenn sie nicht vollständig den Datenschutzbestimmungen entsprachen. Voraussetzung ist, dass die Aufzeichnungen ein vorsätzliches Fehlverhalten dokumentieren und die Überwachung offen und für den Mitarbeiter erkennbar war.

Mehr zum Thema erfährst du in unserer aktuellen Podcastfolge „Einfach Recht – Videoüberwachung am Arbeitsplatz“! Jetzt reinhören und rechtlich auf der sicheren Seite sein.

Mehr zu diesem Thema erfährst du in der aktuellen Folge unseres Podcasts „Einfach Recht“:

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